Was wirklich verschwindet – Eine Antwort auf die Heilbronner Stimme
Stuttgart, 24. Juli 2025 – Wenn Fakten im journalistischen Nebel verschwinden, braucht es Klarheit. Die Heilbronner Stimme berichtet am 15.07.2025 über den Prozess gegen Michael Ballweg – mit einem Satz, der mehr über das Medium verrät als über den Menschen, über den berichtet wird.
„Unstrittig ist, dass Ballweg [...] Teile der Summe auf seinen privaten oder Krypto-Konten landeten und verschwanden.“
– Ulrike Bäuerlein, Heilbronner Stimme
Eine Aussage, die nicht nur falsch ist – sondern exemplarisch steht für das, was viele Bürger seit Jahren erleben: Die Vorverurteilung beginnt nicht im Gerichtssaal, sondern in der Zeitung.
Was behauptet wird – und was tatsächlich der Fall ist
Die Formulierung „unstrittig“ suggeriert, es gäbe keinen Zweifel daran, dass Gelder von QUERDENKEN-711 auf privaten Konten gelandet und dort verschwunden seien. Doch genau das ist Gegenstand des Strafverfahrens – und wurde vom Landgericht Stuttgart weder festgestellt noch bestätigt.
Im Gegenteil: Das Gericht stellte am 12. März 2025 im Rechtsgespräch fest, dass keine zweckwidrige Verwendung von Geldern nachgewiesen werden konnte. Auch bei den fraglichen Bitcoin-Transaktionen lautet der Verwendungszweck dokumentiert auf „QD711“ – ein klarer Bezug zur Bewegung, kein privates Konto. Am 34. Verhandlungstag bestätigte der als Zeuge geladene Ermittler, dass Bitcoins auf externe Wallets übertragen wurden – jedoch nicht weiter bewegt. Ein Mittelabfluss sei nicht erkennbar.
Was also tatsächlich unstrittig ist:
- Es fehlt der Beweis für eine Straftat.
- Es gibt keine Feststellung über verschwundene Gelder.
- Es liegt kein Urteil wegen Zweckentfremdung vor.
Wenn Sprache zur Waffe wird
Die Worte „landeten und verschwanden“ sind suggestiv. Sie inszenieren ein Drama, wo nüchterne Fakten gefragt wären. Kein Konto ist verschwunden. Keine Summe wurde nachweislich zweckentfremdet. Kein Betrug wurde festgestellt. Und dennoch wird diese Sprachkulisse aufgebaut – warum?
Vielleicht, weil es unbequem wäre, über Folgendes zu schreiben:
- Dass die Finanzbehörden bereits seit August 2020 gegen Michael Ballweg ermittelten, ohne Anfangsverdacht und trotz einwandfreier Steuerhistorie (32. Verhandlungstag).
- Dass Michael Ballweg laut Bescheinigung seiner Steuerberatungsgesellschaft mit den Aktivitäten für QUERDENKEN-711 80.000 EUR Verlust erlitten hat. (5. Verhandlungstag) und dass das Finanzamt Stuttgart die Steuererklärungen bis heute nicht bearbeitet hat (24. Verhandlungstag).
- Die Staatsanwaltschaft nachweislich Einnahmen erfunden hat, um einen höheren Differenzbetrag zu konstruieren (23. Verhandlungstag).
All das bleibt unerwähnt – verschwunden im redaktionellen Nebel.
Nebenbei bemerkt: Selbst das Alter wurde nicht korrekt recherchiert. Michael Ballweg ist 50 Jahre alt – nicht 51, wie im Artikel behauptet. Wer bei solch einfachen Details schludert, sollte bei juristisch sensiblen Fragen besonders sorgfältig sein.
Worum es wirklich geht: Aufklärung statt Framing
Wir stehen für Aufklärung. Für Gewaltfreiheit. Für die Verteidigung unserer Grundrechte mit friedlichen Mitteln – und mit offenem Visier.
Deshalb sagen wir:
- Wer sich auf Wahrheit beruft, muss auch die juristische Wahrheit berichten.
- Wer über einen laufenden Prozess schreibt, darf nicht vorverurteilen.
- Wer vom „Verschwinden“ von Geldern spricht, sollte vorher beim Gericht nachfragen.
Denn was hier verschwindet, sind nicht Gelder – sondern journalistische Grundprinzipien.
Unsere Antwort ist Klarheit
Michael Ballweg steht für eine transparente Kommunikation. Deshalb veröffentlichen wir:
- Die Stellungnahmen des Verteidigerteams
- Pressemitteilungen zu jedem Verhandlungstag
- Öffentliche Quellen zur juristischen Bewertung
Wir laden jeden Journalisten ein, sich zu informieren – und dabei fair zu bleiben.
Was bleibt: Die Frage an die Presse
Warum hält ein etabliertes Medium wie die Heilbronner Stimme an einer Darstellung fest, die weder durch Akten noch durch das Gericht gestützt wird?
Diese Frage stellen wir offen.
Und wir stellen ihr etwas entgegen: Wahrheit, Freiheit und die Bereitschaft zur Klärung – im Gerichtssaal, aber auch im öffentlichen Raum.
QUERDENKEN-711 steht weiter für Frieden. Für Grundrechte. Und für Transparenz – auch wenn es unbequem ist.
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