Warum der ZVW-Kommentar zur Demo in Reutlingen an der Realität vorbeigeht
Eine Antwort auf den Kommentar von Alexander Roth im Zeitungsverlag Waiblingen.
Wer den Artikel von Alexander Roth liest, könnte den Eindruck gewinnen, Deutschland sei ein Land, in dem jede Form von Protest gegen Regierungspolitik automatisch als „rechts“ gelten muss. Der Kommentar vermischt gezielt Bilder, Einzelfälle und Unterstellungen – und konstruiert daraus eine kollektive Schuld, die allen Teilnehmern der „Gemeinsam für Deutschland“-Demonstration am 26.04.2025 in Reutlingen übergestülpt werden soll. Doch diese Erzählung hält einer differenzierten Betrachtung nicht stand.

Es geht um Frieden, Freiheit und Wahrheit
Die Menschen, die sich an den Demonstrationen beteiligen, kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie demonstrieren für Freiheit, für Frieden und gegen eine Politik, die zunehmend spaltet. Sie demonstrieren nicht „für rechts“ oder „gegen links“, sondern für Grundrechte und demokratische Teilhabe. Dass sich darunter auch Menschen mischen, deren Ansichten wir ausdrücklich nicht teilen, ist bedauerlich – aber kein Alleinstellungsmerkmal dieser Bewegung. Die Verantwortung liegt bei den Veranstaltern, klar zu kommunizieren, für welche Werte eine Versammlung steht. Und das ist in Reutlingen wie zuvor in Stuttgart geschehen.



Kein Schulterschluss, sondern klare Abgrenzung
Herr Roth behauptet, es gäbe einen „Kuschelkurs mit Neonazis“. Diese Unterstellung ist falsch. Richtig ist: Veranstalter der „Gemeinsam für Deutschland“-Demo in Reutlingen haben deutlich gemacht, dass extremistische Symbole, Parolen und Ideologien keinen Platz haben – weder von links noch von rechts. Dass einzelne Provokateure dennoch auftauchen, lässt sich nicht vollständig verhindern. Das ist auch bei anderen Großversammlungen, etwa im linken oder klimaaktivistischen Spektrum, nicht anders – dort stört es die Berichterstattung allerdings weit weniger.
Mit zweierlei Maß
Die selektive Empörung zeigt sich besonders deutlich an der Rolle der Medien. Während linke Bündnisse wie „Ende Gelände“ oder „Fridays for Future“ selbst dann noch wohlwollende Berichterstattung erhalten, wenn Linksradikale Polizeiketten durchbrechen oder Gewalt verherrlichen, wird jede Bürgerdemonstration, die nicht dem Regierungskurs folgt, pauschal als gefährlich diffamiert. Dieses mediale Framing soll abschrecken und spalten – doch es funktioniert nicht mehr. Immer mehr Menschen sehen, wie einseitig hier berichtet wird.
Verantwortungvoll und mit Haltung
In meinem Gespräch mit den Organisatoren der Reutlinger Kundgebung ging es genau um diese Verantwortung: Wie gehen wir mit Provokationen um? Wie grenzen wir uns klar ab, ohne in die Falle der Spaltung zu tappen? Die Antwort ist: durch Haltung. Durch friedliche Präsenz. Durch Offenheit – aber auch durch Klarheit gegenüber allen, die unsere Werte nicht teilen.
Die Parole „Wir schließen niemanden aus, solange er friedlich ist“ ist kein Freifahrtschein für (Rechts-)extremisten, sondern Kern des Versammlungsrechts. Das Versammlungsrecht schützt die Versammlung als solche – nicht die Deutungshoheit über deren Teilnehmer. Wer die Versammlung stört, fliegt – das wurde deutlich gesagt.
Die eigentliche Frage: Warum wird Kritik delegitimiert?
Der eigentliche Kern des Kommentars liegt nicht in der Sorge vor Extremismus. Sondern in dem Versuch, eine wachsende gesellschaftliche Bewegung schlechtzureden. Wer für Frieden eintritt, gegen Zensur protestiert und offene Debatten fordert, soll mundtot gemacht werden – mit Etiketten wie „rechts“, „Nazi-nah“ oder „Schwurbler“. Doch wir lassen uns nicht spalten. Nicht von Journalisten, nicht von politischen Gegnern, nicht von einzelnen Störern.
Denn wir stehen für etwas Größeres: Für ein Land, das wieder zuhört. Für Menschen, die Verantwortung übernehmen. Für eine Zukunft, die nicht in links und rechts denkt – sondern in Wahrheit und Freiheit.
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